Zum zweiten mal sind wir beim Cloud Foundry Summit hautnah dabei – nämlich im schönen Basel. Nach 2,5 Stunde Anfahrt habe ich (als Sven repräsentiere ich in diesem Artikel ausnahmsweise das „wir“) im Hotel eingecheckt. Es ist schon ziemlich dunkel, spät am Abend, also ab in die Heia. Dass meine Anfahrt einer der kürzeren ist und das Cloud Foundry Summit wirklich international geprägt ist wird am nächsten Tag schnell klar. Englisch ist die Sprache der ersten Wahl, bereits am Checkin.
Cloud Nerds aus aller Welt treffen sich zum zweiten Mal in Basel
Die Location im Messezentrum Basel ist für die Größe und Menge der Besucher optimal gewählt. Im Prinzip gibt es ein paar Sääle, sowie ein Foyer – genannt Foundry – in dem sich allerlei Aussteller, Sponsoren und natürlich auch die Teilnehmer vor allem zwischen den Vorträge tummeln.
Gefühlt sind dieses Jahr deutlich mehr Nerds am Start um sich von den Neuigkeiten aus dem Cloud Foundry Land berieseln zu lassen.
Tag 1
Nach der Ankunft erstmal einen Überblick verschaffen über die Agenda, super Sache, gibt es alles online, und funktioniert auch mobil: https://cfseu18.sched.com/
Vormittags sind erstmal eine ganze Menge Keynots, wobei Abby Kearns wie immer den Anfang macht. Natürlich lässt man sich das nicht entgehen, dem folgen dann noch ein paar weitere Talkrunden in denen die Prominenz sich austauscht und an ihren Gedanken das Plenum teilhaben läßt.
Ich sortiere währenddessen meine Agenda für den Tag, wobei die zu dem Zeitpunkt noch ein wenig flexibel ist.
Gegen fast Mittag geht es ENDLICH richtig los, mein erster Track hat als Thema „Mutli-IaS Clusters“. Im Prinzip haben die Kollegen hier eine Anwendung über mehrere Clouds verteilt deployed und verwaltet. BOSH ist ein zentrales Thema vieler Talks, so auch hier, denn als Deployment Management CLI muss es dies auch unterstützen. Und offenbar funktioniert es. Es gab dann auch einen praktischen Teil, wo Konsolenoutput die Funktionsfähigkeit suggeriert.
Ein weiterer Track den ich besucht habe ging wieder um BOSH *surprise* genau genommen um einen Aspekt seiner Architektur und somit Funktionsweise: Links. Auf diese Weise werden Services einer Cloud Foundry Applikation quasi verlinkt. Da es sehr viele Links werden können, gibt es Ansätze diese Linkstrukturen zu visualisieren.
Der nächste Track behandelt das Thema, mittels cf push auch Kubernetes zu bestücken. Kubernetes ist dieses Jahr auch ein sehr zentrales Thema, und so gibt es Bemühungen und Ansätze die Cloud Foundry und Kubernetes Welt miteinander zu verschmelzen. Angefangen eben beim Deployment Prozess – cf push sollte demnach auch transparent kubernetes bestücken. Das ganze wird unter dem Eirini-Projekt verwaltet, welches entsprechend hier vorgestellt wird.
Auch wieder ein Track der sich mit der Vermischung von Cloud Foundry und Kubernetes widmet, und zwar wird hier ein weiterer Ansatz vorgestellt, mittels „cf push“ den Kubernetes Cluster zu bestücken.
Nach dem Frühstück gehts dann für mich weiter mit einer Abhandlung über eine Monolith 2 Microservice Migration. Hier wurde sehr schön dargestellt, dass man mit einer Lift and Shift Strategie gut starten kann, mit Ziel, den Monolithen nach und nach in seine Einzelteile zu zerlegen – um am Ende ein Rudel Services zu haben, die am Besten noch dem Micro Paradigma entsprechen.
Tag 2
Die Eindrücke des ersten Tages sind noch nicht komplett verarbeitet, da geht es auch direkt weiter in die Endrunde.
Der Tag startet mit einem leckeren Pancake Frühstück mit anschließender Talkrunde.
Kurz vor der Mittagspause fand ein Talk statt, auf den ich mich ganz besonders gefreut habe. Nicht zuletzt deswegen, da ich Matthias Häussler sehr schätze da er die Themen eigentlich ziemlich gut rüberbringt.
So war es dann auch. Es wurde Kubernetes und Cloud Foundry direkt live miteinander verglichen, wer skaliert schneller, und wie ist jeweils das Handling. Wichtig für die Entscheidung auf welches Pferd man (zunächst) setzen soll. Kubernetes hat für mich hier die Nase ganz klar vorne, einfach da es der nächste logische Schritt für viele „Old-School“ Applikationen ist – entsprechend werden zur Zeit die meisten Applikationen einfach erst mal dockerifiziert. Cloud Foundry ist eigentlich mehr als eine Containerruntime.
Der 1. Nachmittagstalk war wieder mal ein sehr erfrischender. Dr Nic macht daraus ein echtes Erlebnis. Er hat 10 Best Practices vorgestellt, Bosh Releases zu bauen – um die eigene Applikation schnell an den Start zu bringen.
An der Stelle der Link zu einem Bosh Compendium: http://ultimateguidetobosh.com/
Und nochmal ein Talk der im Fokus die Umstellung einer JEE Applikation hat. Hier ging es allerdings darum einen kompletten Monolithen auf Websphere Basis in die Cloud zu shiften, also mehr um den Austausch der Infrastruktur als dem Redesign im Sinne von „Monolith2Microservice“.
Die Ausgangssituation hat mich doch stark an einen unserer Automotive Kunden erinnert.. 😉 Daher sehr spannend und interessant für uns, zu sehen, wie anderen die Herausforderungen im ähnlichen Umfeld sehen.
BOSH ist dieses Jahr wirklich in das Zentrum vieler Talks gerückt – so auch hier. Diese Jungs haben einen Benutzeroberfläche gestrickt, welche viele Konfigeinstellungen kapselt. Die Idee ist, von einer Art Marktplatz fertige Deployments zu laden und dies zu Customizen.
Hat sich noch ziemlich experimentell angehört – und das ist es sicherich auch. Trotzdem sehr interessant, da die beiden hier einen eigenen Weg neben den Big Playern einschlagen.